Die DSGVO hat das Webtracking in Europa grundlegend verändert – Transparenz, Einwilligung und Datenminimierung sind heute Pflicht. Viele Unternehmen stehen daher vor der Frage: Soll ich weiterhin Google Analytics (GA4) nutzen – oder lieber auf Matomo umsteigen?
In diesem Beitrag vergleichen wir beide Tools aus Datenschutzsicht und zeigen, welche Lösung sich für welche Anforderungen eignet.
Google Analytics (GA4) – Die Stärken und Schwächen beim Datenschutz
Google Analytics ist das meistverbreitete Webanalyse-Tool – aber auch regelmäßig in der Kritik. Die Gründe: Datenübertragung in die USA, fehlende Standardkonformität und komplexe Einwilligungsprozesse.
Vorteile:
- Kostenfrei & leistungsstark
- Gute Integration mit Google Ads & Tag Manager
- Echtzeitdaten & maschinelles Lernen
- Umfangreiche Standardreports & Explorations
Datenschutz-Nachteile:
- Datenverarbeitung auf US-Servern → Risiko bei internationalem Datentransfer
- Erfordert aktive Einwilligung (Opt-in) vor jeglichem Tracking
- Ohne Einwilligung: keine Datenbasis (→ hoher Datenverlust)
- Komplexe Konfiguration für anonymisiertes Tracking
Fazit GA4:
Mit einem guten Consent-Management und klarer Dokumentation kann GA4 DSGVO-konform eingesetzt werden – der Aufwand und das Risiko bleiben aber hoch.
Matomo – Die datenschutzfreundliche Alternative
Matomo (früher Piwik) wird oft als europäische Alternative zu Google Analytics genannt – insbesondere wegen des Fokus auf Datenschutz und Transparenz.
Vorteile:
- Self-hosted möglich – volle Datenhoheit
- Tracking ohne Einwilligung (unter bestimmten Bedingungen) möglich
- Keine Datenübertragung in Drittstaaten
- Konformität mit EU-Vorgaben leichter erreichbar
- Erweiterbar durch Plugins & APIs
Nachteile:
- Bedienoberfläche und Reporting nicht so intuitiv wie bei GA4
- Weniger leistungsstark bei automatisierten Analysen oder Ads-Integration
- Hosting & Wartung müssen selbst übernommen werden (bei On-Premise)
Fazit Matomo:
Matomo eignet sich besonders für Unternehmen mit hohem Datenschutzanspruch, öffentlichen Einrichtungen oder für Projekte, bei denen kein Opt-in Tracking möglich oder gewünscht ist.
Unser Fazit: Datenschutz ist machbar – aber Tool-Wahl ist entscheidend
Beide Tools können DSGVO-konform betrieben werden – aber mit unterschiedlichen Aufwänden, Abhängigkeiten und Risiken.
Während Google Analytics hohe Performance bietet, punktet Matomo mit Datenhoheit und Datenschutzfreundlichkeit.
Wer langfristig unabhängig und rechtssicher agieren will, sollte Matomo ernsthaft prüfen. Wer die Power von Google-Diensten braucht, muss beim Einsatz von GA4 in ein starkes Consent-Setup und regelmäßige Datenschutzprüfungen investieren.
Du willst dein Tracking datenschutzkonform einrichten – oder prüfen lassen, ob dein aktuelles Setup DSGVO-sicher ist?